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Tofu selber machen

Hallo ihr Lieben!

Endlich ist es soweit und ich durfte mein erlerntes Wissen vom Tofu-Kurs bei Setia in Nürnberg aus dem letzten Herbst anwenden.

Ich habe mir im Internet eine Tofupresse gekauft. Bereits hier habe ich mich bewusst gegen das Plastikkörbchen entschieden. Dieses hatten wir zwar im Kurs genutzt und es war echt total praktisch und man bekommt es für relativ wenig Geld bei einem uns gut bekannten Internethändler, aber ich will nicht noch mehr Plastik auf dieser Welt verschwenden. Die Alternative aus Holz überzeugte mich auf keinem der Bilder und so habe ich kurzerhand eine Presse aus Edelstahl bestellt. Einen kleinen Haken hat sie allerdings, das erfahrt ihr später im Bericht.

Die Anleitung vom Kurs also kurzerhand rausgekramt, alles was wir uns dazunotiert hatten nochmal überflogen und schon kann es los gehen. Also zumindest mit den Vorbereitungen. Denn die Sojabohnen müssen zu allererst über Nacht in genügend Wasser eingeweicht werden. Ich habe mir Bio-Sojabohnen aus Bayern besorgt – die nutzt auch Setia – und ich war vom Geschmack des Tofu sehr angetan. Pro 100g Bohnen nehmt ihr 1l kaltes Wasser. Die losen Schalen die gleich obenauf schwimmen, fischt ihr am Besten gleich raus. Ich habe hier für das erste Mal Tofu 300g Bohnen eingeweicht.

Am Folgetag püriert ihr die Bohnen mit dem Einweichwasser im Mixer kräftig durch. Ich habe bei 300g das ganze dritteln müssen, da mein Mixer nur 1l Volumen hat. Der Sojabrei wird gefiltert – hier könnt ihr wie bei der Pflanzenmilchherstellung folgendes verwenden:
* feinmaschiges Metallsieb
* Teesieb aus Stoff
* Teesieb auf Metall
* Nussmilchbeutel
* Küchentuch in grobes Sieb eingelegt
* Fein-Kniestrumpf ungetragen

Aus dem Sojaschrot, auch Okara genannt, müsst ihr alle Flüssigkeit herausdrücken. Achtung: werft das „Überbleibsel nicht weg. Man kann ganz wunderbar süße oder herzhafte Bratlinge daraus zaubern oder trocknen und wie Semmelbrösel nutzen. Hier gehts zum Rezept von den süßen Okara-Bratlingen.

Die abgetropfte Flüssigkeit habe ich danach nochmal abgemessen – ich hatte gut 2,75l. Die Sojamilch wird nun in einem großen Topf über 90°C Grad erhitzt. Zum Messen könnt ihr ein Grill- oder Bratenthermometer nutzen. Achtet beim Aufkochen darauf, dass ihr immer fleißig rührt. Sojamilch verhält sich wie Kuhmilch – sie brennt leicht an und schäumt beim aufkochen gewaltig nach oben. Nehmt nun den Topf vom Herd.

Das Gerinnungsmittel (ich habe 1 TL genommen) löst man in etwas warmem Wasser auf und rührt es mit langsamen Bewegungen in die heiße Flüssigkeit. Das Eiweiß beginnt nun zu stocken. Ihr merkt sehr schnell ob ihr genug Gerinnungsmittel genutzt oder zu schnell gerührt habt – die Flocken sind dann sehr fein/klein. Gegebenenfalls gebt ihr einfach nochmal etwas hinzu.

Am Besten habt ihr nun schon eure Presse vorbereitet. Sie steht in einer Auffangschale. Ich habe aufgrund der Größe eine Auflaufform genutzt. In die Presse legt ihr wieder ein Passierttuch o.ä. Diesmal sollte es aber ein rechteckiges Stück Stoff sein, dass ihr dann über den noch nicht fertigen Tofu einschlagen könnt.

Mit einer Schaumkelle schöpft ihr nun den Soja“quark“ in die Presse, schlagt das Tuch darüber und drückt mit dem Deckel darauf. Achtung: Bei Edelstahlpressen wird dieser sehr heiß. Nutzt nun entweder Topfhandlappen/-handschuhe oder stellt einen schweren Gegenstand darauf, der für euch die Tätigkeit des Pressens übernimmt.

Gießt die in der Form aufgefangene Flüssigkeit ab, so dass weitere Flüssigkeit aus dem Tofublock austreten kann. Schüttet sie allerdings nicht weg – abgekühlt ist sie super zum Pflanzen gießen.

Wenn keine Flüssigkeit mehr austritt, seid ihr fertig. Nehmt den Deckel ab, schlagt das Tuch auf und gebt euren ersten eigenen Tofu auf einen Teller. Ich mag ihn sehr gern so frisch und lauwarm.

Nach Herzenslust könnt ihr ihn nun weiter verarbeiten wie ihr wollt. Er bleibt einige Tage im Kühlschrank frisch. Ihr könnt ihn abgekühlt natürlich auch einfrieren oder in große Stücke geschnitten in heißem Wasser haltbar machen.

Aus meinen 300g trockenen Bohnen habe ich mit dieser Presse 500g Tofu gezaubert.

Wo ist denn nun der Haken, von dem ich zu Anfang sprach: Meine erste Presse ist doch von den Ausmaßen her sehr großzügig. Weniger als diese 300g sollte man definitiv nicht verwenden. Es macht hie durchaus Sinn sie zu nutzen, wenn man viel auf Vorrat herstellen möchte.

Ich denke für einen zweiten Versuch nutze ich dann mehr Bohnen – aktuell liebäugel ich noch mit einem High-Tec-Produkt, mit dem man dann u.a. auch selbst veganen Käse- & Wurstersatz herstellen kann. Bleibt dabei, vielleicht lest ihr ja demnächst von einem neuen Experiment aus meiner Küche.

Enthält Werbung wegen Namen-Nennung

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